Happyshooting im Kloster Inzigkofen
Dieses Jahr fand im Juli der Happyshooting-Workshop Impfgeisterchen statt. Die "normalerweise" stattfindenden Klostergeister wurden in diesem Jahr mit halber Mannschaft durchgeführt. Bedauerlicherweise waren auch die beiden Workshopleiter Chris und Boris nur in halber Mannschaft anwesend. Die Vorgabe war: vollständiger Impfschutz durch die Corona-Impfung. Alleine dadurch wurde die Anzahl der Teilnehmer bereits eingeschränkt. Zum Glück konnte ich diesen Impfschutz vorweisen und somit habe ich mich kurzfristig im Mai zu diesem Workshop angemeldet. in der vergangenen Woche war es dann endlich soweit. Zum mittlerweile dritten mal habe ich nun das Kloster Inzigkofen im Rahmen eines Fotoworkshops besucht.
Ein Workshop im Kloster Inzigkofen hat seinen ganz eigenen Charme. Durch die gemeinsame Unterbringung in der VHS Inzigkofen läuft diese Veranstaltung sozusagen "die ganze Woche". Nach dem täglichen offiziellen Teil wird der Austausch abends in der Klosterküche fortgeführt. Und bereits zum Frühstück findet sich die Gruppe wieder im großen Speisesaal zusammen ein. Zudem ist es immer eine tolle Gruppe, die sich gemeinsam in ebenso tolle Projekte stürzt. Hinzu kam in diesem Jahr ein tägliches Foto-Motto, was uns zusätzlich durch den Tag begleitet hat.
Ankunft am Sonntag
Durch meine lange Anreise von ungefähr 600km reise ich gerne einen Tag vor Workshopbeginn an. Also ging es am Sonntag Vormittag los Richtung Süden. Nach ca. 6 Stunden hatte ich mein Ziel erreicht, checkte ein und traf bereits andere Teilnehmer, die auch schon Sonntags angereist waren. In guter Tradition sind wir dann am Abend gemeinsam Essen gegangen. Im Bootshaus in Sigmaringen konnten wir ganz entspannt im Biergarten das gute Wetter geniessen. Da der Sonntag der Tag mit den wenigsten Wolkenmeldungen war, haben wir uns nach dem Essen ganz spontan auch in der ersten Nacht bereits den Schlaf geraubt und sind zur Astrofotografie nochmal nach draußen gegangen. Irgendwann zwischen zwei und drei Uhr war der Tag dann rum.
Tag 1 - Tagesmotto "Eins"
Am Montag um ca. 14:30Uhr ging es dann offiziell los. Impfgeisterchen 2021. Zusammen mit unserem Nachbarkurs "Fototransfer" wurden wir auf auf alle Corona-Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln für die Woche eingestimmt und durch das Kloster begrüßt. Essenszeiten und Benimmregeln waren also schnell klar.
Neben den einzelnen Projektgruppen gab es in diesem Jahr zwei Mystery-Projekte für alle (dazu gleich mehr) und ein tägliches Fotomotto. Am ersten Tag lautete dieses Fotomotto "Eins". Also: Alle Teilnehmer*innen ab ins Gelände und ein Foto machen zu dem Thema "Eins". Klingt einfach? Ja, irgendwie schon. Aber es muss einem auch die richtige Idee dazu einfallen.
Am Abend habe ich mit einem Teil der Gruppe, welche sich auch später als meine Projektbegleitung für die Woche gefestigt hat, einen Spaziergang durch den fürstlichen Park um das Kloster gemacht. Hierbei sind ein paar schöne Aufnahmen in der Natur und vom naheliegenden Amalienfelsen entstanden.
Tag 2 - Pinhole und "Color-KEy ohne Color-key"
An Tag zwei gab es das erste sogenannte "Mystery-Projekt". Und was soll ich sagen: es wurde gebastelt. Chris hatte für uns ein Bastelset für eine Pinholekamera vorbereitet. In Zusammenarbeit mit einem anderen Teilnehmer, dem Jochen, der die Löcher für die Bastelarbeit mitgebracht hatte. Mit der gebastelten Kamera wurde dann natürlich auch fotografiert. Die Negative hat Chris dann am Abend in der Klosterküche entwickelt, eingescannt und "digital ausbelichtet".
Nicht zu vergessen natürlich das Tagesmotto: "Colorkey, ohne Colorkey". Als wäre das Motto alleine aber nicht genug, sollten für das Tagesmotto nicht eins, sondern gleich DREI! Bilder abgegeben werden. Hierzu gab es einheitliches "Uff" der Gruppe. Aber die Ergebnisse zeigten mal wieder, das alle Teilnehmer*innen einen tollen Blick für Details haben.
Tag 3 - Street, Licht und "Am Rand"
Der dritte Tag startete mit einer kleinen Session zu dem Thema "Licht". Was kann Licht, was macht Licht aus. Das ganze natürlich auch in praktischen Übungen. Es wurde von uns ein High-Key und ein Low-Key-Bild gewünscht. Auch diese Ergebnisse waren toll und sehr abwechslungsreich.
Am weiteren Mittwochvormittag haben wir uns dann im wesentlichen mit unseren Projekten beschäftigt. Zusätzlich gab es natürlich auch ein Tagesmotto. Diesmal lautete es: "Am Rand". Auch hierfür sollten wieder drei Bilder eingereicht werden.
Der Nachmittag stand dann ganz unter dem Motto: Streetfotografie. Nach einer kurzen Einführung und Erläuterung über Tips und Tricks haben wir uns auf den Weg nach Sigmaringen gemacht. In der Stadt sind dann viele spannende Bilder entstanden. Zwei, drei Teilnehmer haben sogar Gefallen an der Street-Fotografie gefunden und haben versichert, dass sie sich in Zukunft weiter damit beschäftigen wollen.
TAG 4 - Projektarbeit und "Spiegelung/Wiederholung" und Überraschungsbesuch von Boris
Am Donnerstag gab es nochmal ein grosses "Uff" als Moni uns das aktuelle Tagesmotto mitteilte: "Spiegelung/ Wiederholung". Das "uff" war jedoch schon eher obligatorisch als ernst gemeint. Im Kloster finden sich viele Spiegelungen. Und wenn man keine findet, bastelt man sich welche. Die Wiederholung ergab sich dann recht automatisch dazu.
Nach der Projektarbeit am Morgen, hatte sich Boris nach dem Mittagessen von zuhause dazu geschaltet und uns eines seiner eigenen Fotoprojekte vorgestellt. Es ging darum zweidimensionale Bilder dreidimensional darzustellen. Ich bin gespannt, ob wir bald ein paar Nachahmer sehen werden. Ich bin jedenfalls immer wieder erstaunt, was meine Software eigentlich alles kann. Leider fehlt mir oft die Zeit. Ein weiterer Pluspunkt des Kloster-Workshops. Hier nimmt man sich die Zeit um auch mal aus der Komfortzone heraus zu kommen.
TAG 5 - Mystery die Zweite, Gruppenbild, Verlosung und Projektvorstellung
Schon Freitag... Die Woche ist so schnell um gewesen... Aber zunächst gab es vormittags das zweite "Mystery-Projekt". TTV(Throug-the-Viewfinder)-Fotografie.
Diese spezielle Fotografie ermöglicht es die Bildanmutung eines Mittelformat-Fotos mit einem Handy oder einer Kleinbild-/ APSC-Kamera zu erzielen. Hierzu wird einfach die Mattscheibe der Mittelformatkamera abfotografiert.
Unzählige Möglichkeiten in der Motivwahl und Darstellung. Ich habe mich hier im wesentlichen der Darstellung eines alten Traktors entschieden. In dieser Reihe ist auch mein Wochenbild für Weeklypic entstanden.
Nach dem Mittagessen noch schnell die eigene Projektarbeit abgeschlossen und die Präsentation vorbereitet. Durch das gewählte Projekt "Licht und Schatten" sowie der entspanntesten Projekt-Gruppe der Welt, war das nur noch Formsache.
Was fehlte also noch zu einem vollständigen Workshop? Klar ein Gruppenbild. Also ab auf die Wiese und mit der Drohne ein Gruppenbild erstellt. Ich bin auf das Ergebnis gespannt, gesehen habe ich es noch nicht.
Abgeschlossen wurde die Woche dann abends mit der traditionellen Projektvorstellung der einzelnen Kleingruppen. Das ist ein echtes Highlight, da man oft erst am letzten Abend mitbekommt, was die anderen Gruppen für ein Projekt bearbeitet haben und mit welchen Problemen sie "gekämpft" haben.
Fazit:
Es war ein fantastisches Klassentreffen. Ich bin sehr dankbar, dass dieser Workshop in diesem Jahr wieder stattgefunden hat. Die kleine Gruppe und nur ein Workshop-Leiter konnte uns die Freude und gute Laune nicht verderben. Alle zusammen haben viele Bilder geschossen, angesehen, besprochen und hatten viel Spaß. Alle sind sich einig: Wir sehen uns wieder. Und ich muss sagen: Ich freue mich drauf.